ISO in der Fotografie: Bedeutung und Anwendung

Darum geht es im Artikel

Die ISO-Empfindlichkeit, die Blende und die Verschlusszeit sind Teil des Belichtungsdreieck, das das grundlegende technische Wissen in der Fotografie ist. 

Was bedeutet ISO?

Niedrige ISO-Werte (z.B. 100-400) eignen sich gut für helle Lichtverhältnisse oder wenn du eine geringe Tiefenschärfe wünschst. 

Mittlere ISO-Werte (z.B. 800-1600) sind vielseitig und eignen sich für die meisten Situationen. 

Hohe ISO-Werte (z.B. 3200 und höher) werden in schlechten Lichtverhältnissen verwendet, können aber zu Rauschen führen.

ISO Rad
Das ISO-Rad zum schnellen Anpassen der Lichtempfindlichkeit

Welche ISO für welches Bild?

Prinzipiell empfehle ich die ISO so weit wie möglich im niedrigen Bereich zu halten, um unnötiges Bildrauschen zu vermeiden. Allerdings pass hier bitte auf, dass es besser ist, lieber ein Bild mit mehr Rauschen zu haben als ein unscharfes Bild. Wenn du z.B. ein Porträt mit einer 1/15 Sekunde und 100 ISO machst, ist das für mich nicht richtig. Besser wäre es hier z.B. 1/60 Sekunde zu belichten und dafür auf 400 ISO zu gehen. Mittlerweile gibt es genug Programme, die mittels KI das störende Bildrauschen sehr gut entfernen können. Also kein Grund hier mit niedrigen ISO-Werten zu geizen.

ISO-Wert an der Kamera einstellen

Moderne Kameras bieten die Möglichkeit, den ISO-Wert manuell anzupassen oder auf Automatikmodus zu stellen. Im manuellen Modus hast du volle Kontrolle über die ISO-Einstellung. Bei der ISO-Automatik kannst du einen Maximalwert selbst einstellen, wie weit die Kamera nach oben korrigieren darf.

Wie wirkt sich die ISO-Empfindlichkeit auf mein Bild aus?

Die ISO-Einstellung beeinflusst nicht nur die Helligkeit des Fotos, sondern auch die Menge an Rauschen. Höhere ISO-Werte können zu körnigen Bildern führen.

Bild mit ISO 100
Bild bei ISO 100 = wenig Bildrauschen
Bild mit ISO 400
Bild bei ISO 400 = leichtes Bildrauschen
Bild mit ISO 3200
Bild bei ISO 3.200 = stärkeres Bildrauschen
Bild mit ISO 12800
Bild bei ISO 12.800 = sehr starkes Bildrauschen

Was bedeutet ISO Lichtempfindlichkeit?

Der ISO Wert gibt an, wie schnell der Sensor das Licht aufnimmt. Je höher dieser Wert ist, desto schneller nimmt der Sensor das Licht auf.

ISO Tabelle
Die ISO-Werte welche je nach Kamera eingestellt werden können.

Was passiert bei zu hoher ISO?

Bei hoher ISO fängt das Bild zum Rauschen an. Gerade in der Farbfotografie ist dies eher unerwünscht. In der Schwarz Weiß Fotografie hingegen, kann dies einen interessanten Effekt ergeben.

Wie viel ISO bei Tageslicht?

Bei Tageslicht kann man im Normalfall mit einer niedrigen ISO-Empfindlichkeit fotografieren. Sollte man aber z.B. eine extrem kurze Belichtungszeit benötigen, so sollte man die ISO-Empfindlichkeit dementsprechend anpassen.

Wie viel ISO bei Schnee?

Schnee untertags reflektiert sehr viel Licht und dir wird am Belichtungsmesser deiner Kamera auffallen, dass es viel heller ist, als ohne Schnee. Die entscheidende Frage bezüglich der ISO-Einstellung ist, ob du eventuell eine kurze Belichtungszeit benötigst um z.b. den Sprung eines Skifahrers perfekt einzufrieren. ;o)

Wie viel ISO bei Sonnenuntergang?

Prinzipiell ist beim Sonnenuntergang davon auszugehen, dass es sehr hell ist, deshalb kann hier der ISO-Wert niedrig bleiben. Ist die Sonne weg und wird es dunkel, sollte der Wert, für gleiche Helligkeit im Bild, entsprechend angehoben werden. 

ISO ohne Rauschen: Wovon ist das abhängig?

Wie stark ein Bild rauscht unterscheidet sich von der Bauweise und der Größe des Sensors. Prinzipiell kann man sagen, dass je größer der Sensor ist, desto größer sind meist auch die Fotodioden darauf, die das Licht entsprechend einfangen. Sind diese kleine, fängt ein Bild dementsprechend schneller zu rauschen an. Probier mal z.b. auf deinem Smartphone aus ein Licht bei schlechten Lichtverhältnissen zu machen. Schnell wird dir hier das rauschen auffallen.

Praxistipps

  • Natürliches Licht nutzen: Versuche, das vorhandene Licht bestmöglich zu nutzen, um niedrige ISO-Werte verwenden zu können.
  • Stativ verwenden: Bei langen Belichtungszeiten und niedriger ISO, um Verwacklungen zu vermeiden.
  • Rauschreduzierung: Falls nötig, kannst du in der Nachbearbeitung Rauschen reduzieren.

Fazit

Die ISO-Einstellung ist ein weiteres Werkzeug, das du als Fotograf beherrschen solltest. Die ISO Empfindlichkeit ist neben der Blende und der Verschlusszeit ein Teil des Belichtungsdreiecks, was das grundlegende technische Verständnis der Fotografie ausmacht.

Mit einem besseren Verständnis der ISO kannst du die Belichtung in verschiedenen Situationen optimieren und die Bildqualität deiner Fotos steigern. In der Praxis ausprobieren kannst du das allein, mit Freunden oder beispielsweise in einem meiner Fotokurse. Bei der Fotowanderung Naturfotografie widmen wir uns unter anderem auch dem Thema ISO.

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Portrait Florian Holter Konflozius

Konflozius

Profi-Fotograf

Konflozius ist mein Künstlername. Mein richtiger Name ist Florian Holter. Ich bin ein lebensfroher, bereister, offener Zeitgenosse. Seit 2015 begeistere ich viele Fotofreunde in meinen Fotokursen in und um Linz und bringe sie zum Lächeln. 

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